Bauen mit Holz: Neue Chancen für Kommunen

Wald und Holz NRW informiert mit Workshop über nachhaltiges Bauen mit Holz

Im Gesetzesentwurf der Landesregierung zur Modernisierung der Bauordnung in Nordrhein-Westfalen wird auf die besondere Bedeutung von Holz als ökologischem und klimafreundlichem Baustoff hingewiesen: „Im Vergleich zu anderen Baustoffen ist Holz ein nachwachsender Rohstoff, der einen wegweisenden Beitrag zur ressourcenschonenden und nachhaltigen Entwicklung des Bauwesens leistet.“ Deshalb wird in NRW das „Bauen mit Holz“ künftig auch für die Gebäudeklasssen 4 und 5 und damit im Geschosswohnungsbau genehmigt.

Vor dem Hintergrund, dass Holz als Baustoff in Zukunft immer wichtiger wird, hat Wald und Holz NRW am 16. Mai gemeinsam mit der Bezirksregierung Münster, den kommunalen Spitzenverbänden und dem Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland-Westfalen einen Workshop veranstaltet. Dabei wurden aktuelle Projekte und Entwicklungen des Holzbaus in NRW präsentiert.

Das kommunale Bauen umfasst ein weites Aufgabenspektrum. Dazu gehören der Bau und die Erweiterung von Schulen, Kitas und anderen öffentlichen Einrichtungen, von Flüchtlingsunterkünften oder bezahlbarem Wohnraum von kommunalen Wohnungsunternehmen. Klimafreundliche Holzbausysteme eignen sich besonders um die genannten Baumaßnahmen zeitnah, nachhaltig und wirtschaftlich umzusetzen.

Anhand der Beispiele „Gesamtschule Münster Ost“ von Farwick-Grote Architekten, „Aufstockung Ford-Siedlung Köln“ der Archplan GmbH, „Variowohnen in Wuppertal und Bochum“ von ACMS Architekten sowie dem Projekt „Sanierung Berufskolleg Detmold“ von Pape oder Semke Architekten wurden die Potenziale des Bauens mit Holz veranschaulicht.

Die anschließende Exkursion führte die Teilnehmer zu der Baustelle einer Kindertagesstätte in Holzrahmenbauweise sowie in die Produktionshallen der Firma Terhalle im Münsterland. Insgesamt wurde ein sehr umfassender Eindruck von der Leistungsfähigkeit des modernen Holzbaus vermittelt.

Dagmar Grote, Farwick+Grote Architekten, erläutert den Entwurf zur Gesamtschule Münster Ost | Bildquelle: Wald und Holz NRW

Klimaschutz durch Holzverwendung im Bauwesen

Im Klimaabkommen von Paris kommt dem Schutz der Wälder und der nachhaltigen Waldbewirtschaftung eine besondere Rolle zu. Gleichzeitig werden Holz und Holzprodukte aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung als zusätzlicher Kohlenstoffspeicher und Substitut für fossile Rohstoffe anerkannt.

Der Bausektor ist einer der rohstoff- und energieintensivsten Wirtschaftsbereiche in Deutschland. Der beim Waldwachstum aus der Atmosphäre aufgenommene Kohlenstoff wird im verbauten Holz dauerhaft gebunden. Für die Herstellung, Bearbeitung und Entsorgung von Baustoffen aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz ist zudem weniger fossile Energie notwendig als für Materialien auf Basis endlicher, mineralischer Rohstoffe. Das Bauen mit Holz vermeidet Treibhausgasemissionen-Emissionen bei Herstellung, Nutzung und Rückbau von Gebäuden und erfüllt somit in besonderem Maße die im Klimaschutzplan der Bundesregierung formulierten Anforderungen an ressourcenschonende Bauweisen.

Wald und Holz NRW fördert durch Öffentlichkeitsarbeit und Beratungsangebote die Verwendung von Holz im Bauwesen. Im Fokus der Arbeit des Fachbereichs Holzwirtschaft, Forschung und Klimaschutz steht die Bereitstellung eines entsprechenden Web-Angebotes, die Startberatung für kommunale Bauaufgaben und die Durchführung weiterer Informationsveranstaltungen zum Bauen mit Holz.

Exkursionsteilnehmer nach Werksbesichtigung | Bildquelle: Wald und Holz NRW
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