Japan-NRW Symposium „Holzwirtschaft/Holzbau“

Auf Einladung des NRW-Umweltministerium besuchte die Delegation des Japanischen Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten und Fischerei MAFF, der Japanischen Botschaft Berlin und des Japanischen Generalkonsulats Düsseldorf das Zentrum HOLZ in Olsberg. Im Fokus des Japan-NRW Symposium „Holzwirtschaft/Holzbau“ standen der gegenseitige Austausch bezüglich der “Wertschöpfungskette Forst-Holz” und die aktuellen Trends und Innovationen beim Bauen mit Holz.

In Bezug auf das Bauen mit Holz verfügt Japan über eine lange Tradition. Historische Gebäude (Tempelanlagen) aus dem 7. Jhdt. werden auch heute noch genutzt und befinden sich in einem ausgezeichneten Zustand.  85% der ein- und zweigeschossigen Wohngebäude werden in Holzbauweise errichtet, wobei der traditionelle Holz-Skelettbau überwiegt. Die Fertigung von Bauteilen für den Holzskelettbau erfolgt mittlerweile mit einem hohen Automatisierungsgrad. Zukunftsmärkte liegen in Japan ebenfalls im Geschosswohnungsbau, im Bereich öffentlicher Bauten sowie im Industrie- und Gewerbebau. Das Bauordnungsrecht wurde in Japan zwischenzeitlich für den Bau von bis zu 12-geschossigen Gebäuden geöffnet. Japanische Ingenieure sind zudem Spezialisten bei der Herstellung von Tragwerkskonstruktionen aus Holz mit weiten Spannweiten, wie z.B. dem Odate-Dome. Zu den olympischen Sommer-Spielen in Tokio in 2020 wird derzeit die Umsetzung eines weiteren und noch anspruchsvolleren “Timber Domes” vorbereitet.

Die Produktion von Brettsperrholz (CLT) aus umfangreichen Nachkriegsaufforstungen mit heimischen Nadelbaumarten ist in Japan angelaufen und soll weiter ausgebaut werden. Bei allen Bauvorhaben in Japan ist die Erdbebensicherheit der Gebäude zu berücksichtigen. Bei den durch Prof. Yasumura vorgestellten Erdbebenversuchen mit dem Full-Scale-Shake Table halten sechsgeschossigen Gebäude in massiver CLT-Bauweise der Stärke des Kobe-Erdbebens stand. Die auftretenden Gebäudeschäden sind reparabel, so dass das Gebäude nach dem Erdbeben weiterhin bewohnbar ist.

Insgesamt sieht Japan große Potenziale für den Rohstoff Holz im Rahmen der durch die Vereinten Nationen formulierten Ziele zur nachhaltigen Entwicklung. Dies gilt insbesondere für Arbeit und Wertschöpfung in den ländlichen Räumen (Fortwirtschaft, Sägeindustrie, Holzbauprodukte & Holzbaufertigung) sowie das klimafreundliche und nachhaltige Bauen in den urbanen Räumen als Wachstumsmarkt für den modernen Holzbau. So bereitet die japanische Regierung derzeit ein umfassendes Förderprogramm zur Realisierung von Holzbau-Projekten in den Kommunen vor.

Fertigung von Brettschichtholz-Tragwerken: Besuch im Abbundzentrum der MM Hüttemann Olsberg GmbH; von links nach rechts: Rainer Joosten (MULNV), Tsuyoshi Watanabe (MAFF), Rieko Uchida (Architektin), Martin Schwarz (Wald und Holz NRW), Tetsuya Mashima (Japanische Botschaft Berlin), Kenichi Saito, (MAFF), Prof. Motoi Yasumura (Shizuoka University), Reinhold Höhmann (MM Hüttemann Olsberg GmbH), Editha Bongartz (MULNV), Prof. Katja Frühwald-König (TH Ostwestfalen-Lippe), Dr. Uwe Wolf (MULNV)
Fertigung von Brettschichtholz-Tragwerken: Besuch im Abbundzentrum der MM Hüttemann Olsberg GmbH; von links nach rechts: Rainer Joosten (MULNV), Tsuyoshi Watanabe (MAFF), Rieko Uchida (Architektin), Martin Schwarz (Wald und Holz NRW), Tetsuya Mashima (Japanische Botschaft Berlin), Kenichi Saito, (MAFF), Prof. Motoi Yasumura (Shizuoka University), Reinhold Höhmann (MM Hüttemann Olsberg GmbH), Editha Bongartz (MULNV), Prof. Katja Frühwald-König (TH Ostwestfalen-Lippe), Dr. Uwe Wolf (MULNV)
Führung durch die Ausstellung im Zentrum HOLZ in Olsberg
Führung durch die Ausstellung im Zentrum HOLZ in Olsberg
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